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Krieg

jetzt.de: Zum Beispiel Bayer. Eine Wirtschaftskolumne (III)

jetztdeEr hat das „Schwarzbuch Markenfirmen“ geschrieben, in „Uns gehört die Welt“ erklärt er Macht und Machenschaften von Konzernen – für jetzt.de macht Klaus Werner-Lobo Wirtschaft plastisch. Heute antwortet er auf Kommentare aus dem jetzt-Kosmos und zeigt ein Beispiel für Rohstoff-Raubzüge aus dem Kongo.

Vergangene Woche habe ich multinationalen Konzernen die Ausbeutung von Menschen -etwa in Afrika – vorgeworfen. Davor sprach ich sogar von „Raubzügen“ – eine Ausdrucksweise, die einige jetzt.de-LeserInnen offenbar als sehr drastisch empfanden.

Heute möchte ich dafür ein konkretes Beispiel nennen, das ich selbst recherchiert habe: Ende 2000 veröffentlichten die Vereinten Nationen einen Bericht über den Krieg in der Demokratischen Republik Kongo – mit fünf Millionen Toten in fünf Jahren der größte Konflikt der Welt seit 1945. Laut UNO ging es dabei vor allem um Tantal, ein wertvolles Metall, das unter anderem für die Herstellung von Handys benötigt wird: Unterschiedliche Gruppen kämpften um den Zugang zu den Rohstoffminen und finanzierten ihren Krieg mit Einnahmen aus dem Edelmetall. Ein Teufelskreis. …

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Erzrivalen

Im aktuellen profil erscheint ein Artikel von mir über einen deutschen und einen österreichischen Rohstoffhändler, die in der Demokratischen Republik Kongo um Schürfrechte kämpfen – mit allen Mitteln.

Der Krieg im Kongo hat rund fünf Millionen Menschenleben gekostet und ist damit der größte Krieg der Welt seit 1945. Laut UNO ging es um illegale Rohstoffausbeutung. Der Krieg ist offiziell zu Ende, das Sterben geht weiter. Und die beiden Streithanseln kommen mir vor wie die zwei verfeindeten Häuptlinge in „Asterix und der große Graben“, die am Schluss allein am Schlachtfeld aufeinander eindreschen und nicht merken, dass alle schon alle heimgegangen sind und ihre Wunden lecken.

Ich hab die in der Story beschriebenen Beteiligten in Afrika persönlich erlebt – völlig durchgeknallte Typen, die allesamt von einer Mission beseelt sind. Und weil Geld scheffeln als Mission nicht so viel hermacht, geben sie ihre kolonialistische Ausbeutung halt als Menschenfreundlichkeit aus. Aber das war ja schon in früheren Kolonialzeiten so.

Umso besser, dass Kinshasa jetzt draufgekommen ist, dass die KongolesInnen ihre Rohstoffe eigentlich für sich selbst beanspruchen könnten.

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Zweierlei Mass

Nach dem Tod von neun Franzosen bei Luftangriffen durch Regierungstruppen der Elfenbeinküste (Côte d’Ivoire) haben französische Soldaten am Wochenende die gesamte ivorische Luftwaffe zerstört. Heute brachte Frankreich 50 Panzer vor der Residenz von Staatspräsident Laurent Gbagbo in Stellung.

Gbagbo ist kein Guter. Er führt einen rassistischen Krieg im Namen der „Ivoirité“; da genügt es oft schon, einen Nachnamen aus Burkina Faso zu haben, um verfolgt zu werden. Das militärische Vorgehen der ehemaligen Kolonialmacht – angeblich auch gegen ZivilistInnen – treibt ihm allerdings auch moderate Kräfte zu und fördert den Ausländerhass in der Bevölkerung. Chirac tut dort das, wofür er Bush im Irak kritisiert.

Frankreichs Verteidigungsministerin Michele Alliot-Marie bezeichnete Zerstörung der ivorischen Luftwaffe als „angemessene Reaktion“. Man stelle sich vor, Truppen eines afrikanischen Landes würden Angriffe auf ein europäisches Land fliegen, weil es dort zu rassistischen Übergriffen gekommen ist… natürlich ist das unvorstellbar.

Nichts desto trotz halte auch ich internationale Militärinterventionen im Fall von drohendem Völkermord (wie vor zehn Jahren in Ruanda, vor den Giftgasangriffen Saddam Husseins auf die irakischen Kurden, in der DR Kongo, im Sudan oder eben in Côte d’Ivoire) für notwendig. Die Frage ist, wer das legitimiert. Der UN-Sicherheitsrat vertritt keine humanitären, sondern die wirtschaftlichen und geostrategischen Interessen seiner fünf ständigen Mitglieder (USA, UK, Frankreich, China und Russland). An der Elfenbeinküste geht’s vor allem um Kakao: Der Bürgerkrieg treibt die Preise in die Höhe (Kindersklaverei macht ihn billig, das hat den UN-Sicherheitsrat noch nie gestört).

Statt mit Kolonialtruppen französische Interessen zu verteidigen wäre es glaubwürdiger, diese Länder würden die Afrikanische Union mit den nötigen Mitteln ausstatten, diplomatisch, humanitär und, wenn nötig, mit bewaffneten Sicherheitskräften einzugreifen. Aber darum gehts wohl nicht.

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Blut und Öl in Afrika

Mark Thatcher, Sohn der „Eisernen Lady“ und Waffenhändler, soll im stillen Einvernehmen mit Madrid, Washington und London einen Putsch im erdölreichen Äquatorial-Guinea geplant haben; zeit.de berichtet über Hintergründe.

Bewerkstelligt sollte der Putsch mithilfe der südafrikanischen Söldnerfirma Executive Outcomes werden, deren Gründer Tony Buckingham auch die Firma Heritage Oil leitete, die im Juni 2002 Ölkonzessionen in der Demokratischen Republik Kongo erwarb (Siehe dazu auch den Report von taz-Redakteur Dominic Johnson Shifting sands: Oil exploration in the rift valley and the Congo conflict). Buckingham hatte laut taz vom 3.3.2003 bereits in Angola und Sierra Leone Söldneroperationen durchgeführt.

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Thatcher faces court showdown over coup plot

In Südafrika haben sie Margaret „There is no Alternative“ Thatchers Sohn Mark im Pyjama verhaftet, weil er einen Staatsstreich im ölreichen Äquatorialguinea geplant haben soll (Artikel im Guardian).

Ein typisches Kind der Achtziger Jahre: Auch Francois Mitterrands Bankert Jean-Christophe ging seinerzeit hinter Gitter, weil er mit afrikanischen Diktatoren korrupte Erdöl- und Waffengeschäfte trieb.

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