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Jetzt alle zusammen: Fuck Na C. Strache!

Ja, es ist Hardcore, was ein 15jähriger da über den Führer der Rechten gedichtet hat. Und viele mögen sich über die Gewaltanspielungen alterieren. Aber dieser Protestsong ist nicht nur ein erstaunliches Zeichen jugendlichen (Über-)Muts, sondern auch die auf hohem künstlerischen Niveau artikulierte Wut über die destruktrive Kraft der rassistischen Rechten.

Und Kunst darf, soll, muss verdichten und überzeichnen. Auf Bühnen fließt Bühnenblut, schon Shakespeares Helden ließen die Schwerter klirren und auch ich richte bei meinen Shows den Revolver aufs Publikum (siehe Bild unten bzw. auf diesem Videoporträt), um gewaltsame Machtverhältnisse zu thematisieren.

„N steht für Nazi, der total spinnt. A für den Abschaum, der Sie sind. C steht für Clown. Sie sind eine Strafe. Jetzt alle zusammen: ‚Fuck Na C.-Strache'“ Big DnC aka Mr. Big

hetz

Und für alle, denen man Bilder erklären muss: Das ist kein Aufruf zur physischen Gewaltanwendung. Sondern eine künstlerische Reflexion über bereits bestehende und drohende Gewaltverhältnisse.

Gut, dass es Jugendliche gibt, die sich damit in ihrer eigenen Sprache auseinandersetzen.

Falter-Artikel über Jugendliche gegen Rechts

18 Kommentare zu „Jetzt alle zusammen: Fuck Na C. Strache!“

  1. Kuenstlerisch vielleicht recht gut, wuerde aber wohl ueber andere nicht gemacht, die die Diktatoren in Nordkorea als Vizepraesidenten und so unterstuetzen.
    Und gute Ideen von dem Diktatoren in Havanna mitbringen mit dem sie bis frueh morgens im profonden Gedankenaustausch sind, der mit seinem Geheimdienst schon genug Morde auf dem Gewissen hat…

  2. Werter Herr Reiterer,
    Man sollte schon unterscheiden, wann und zu welchem Zweck jemand „Heil Hitler“ ruft. In Reaktion auf jemanden, der zur Nazi-Ideologie ein Naheverhältnis hat, kann man es kaum als verwerflich bezeichnen. Es ist einfach eine überzeichnende Klarstellung, dass man weiß, wes Geistes Kind hier spricht – und in diesem Sinne in dieselbe Kerbe schlagend wie der Rap, keineswegs also ein Gegenargument gegen die „Unterstützung“ des Raps. Über die Sinnhaftigkeit lässt sich natürlich hier wie da streiten.
    Auch hat das Ganze wenig mit den Gefahren des Islamismus (das ist der mit der Scharia, nicht der Islam), die wir alle kennen, zu tun. Und ob Islam oder Christen bleibt sich sonst gleich: Moral statt Ethik und Absolutheitsanspruch sind nunmal Grundbedingung jeder Religion, und sie versuchen alle dieselbe blöde Bevormundung. Wer sich das gefallen lässt ist selbst schuld. Ich finde Religion deshalb per se verwerflich. Man kann also Moslems wie Christen raushauen aus diesem Land, oder jedem das Seine lassen.
    Was ich übrigens nicht verwerflich, aber belustigend finde: Je rechter oder gar deutschtümelnder die Leute, desto schlechter ihr Deutsch. Bitte arbeiten Sie an ihrer Beistrichsetzung, Groß- und Kleinschreibung, … Das Nichtbeherrschen der eigenen Muttersprache ist eine Kulturschande.

  3. @ish: Jetzt tunma aber bitte nicht vergessen, dass das Video von einem damals Dreizehnjährigen erstellt wurde, samt Song, Hooks, Text etc …

    Und als Reflexion darauf, wie Straches Sprachverrohung bei der Jugend akommt, finde ich es dem Alter angemessen als sehr gut.
    Der Großteil der restlichen Dreizehnjährigen lässt das Kunstbewusstsein beim Schneebrunzen auslaufen; im wahrsten Sinn des Wortes.

    Abgesehen vom herbeigeredeten künstlerischen Anspruch begeistert mich vielmehr, was das Video samt und sonders auslöst: Die Wehleidigkeit der Blauen ist beinahe rührend komisch 🙂

  4. „Kunst darf, soll, muss verdichten und überzeichnen“? Wohl, mit überzeichnen alleine ist es aber nicht getan, so mag man sich über das „künstlerische Niveau“ dieses Songs streiten, das inhaltliche ist circa so hoch wie das der Lieder von Kool Savas. Es fehlt gänzlich – ’niveaulos‘ hätte es hier besser getroffen als ‚hardcore‘.

  5. Na ist doch sehr Interessant.Unser derzeitiger Bundespräsident schreit im Parlament „Sieg Heil“ und dann unterstützen diese linken so ein Video.
    Ihr werdet alle mal nach der Scharia leben müssen 😉 Die Islamisierung in Europa findet gerade statt.
    An die Linke und Rechte Adresse : ……den wahren Feind, seht ihr nicht !

  6. stimmt schon, wer dreck schleudert, kann nicht sauber bleiben. natürlich ist der bub jung und hat gute intentionen und das finde ich sehr löblich. dokit hat eh das weiter oben eh recht schön auf den punkt gebracht. von einem kritischen standpunkt her ist der text jedoch (altersgemäß) plump – hört man sich zum beispiel „da läuft was schief“ von blumentopf an, sieht man, dass man durchaus smart politisch kritisieren kann ohne auf ein gewisses niveau herabzusinken und sich evtl. sogar gleichzeitig auf ein höheres zu heben.
    zurück zu big dnc – so ein lied und video macht man, weil man entweder etwas bewegen will oder weil man auffallen möchte. ich denke im vorliegenden fall ist es eine mischung aus beidem, jedoch befürchte ich, die art der umsetzung wird die strache-supporter nur darin bestärken, ihm weiter die stange zu halten. das alte ding mit dem märtyrertum…

  7. @logo
    Vielleicht hat es einen Grund, warum noch niemand ein solches Video über Glawischnig gemacht hat und Straches Tun schon öfters solcherart thematisiert wurde.

    Wer Dreck schleudert muss damit rechnen, selbst dreckig zu werden. Man mag vom künstlerischen Gehalt des Rap Videos halten was man will, es zeigt sich anhand der blauen Reaktionen, dass der Junge größere Eier hat als das weinerliche Duo Strache & Kickl …

  8. Das Video ist interessant, aber was würde hier stehen wenn das Video das gleiche mit Glawischnig machen würde? Würde dann hier auch etwas von hohem künstlerischem Niveau oder doch eher von rechter Hetze stehen?
    Ich mag deine Arbeit, aber hier solltest du schon überlegen ob da nicht die Freude dass dem H.C. mal ordentlich eine reingewürgt wird, die Bewertung etwas verschiebt.

  9. das video ist verstörend, aber auf eine positive aufrüttelnde weise. ich (58 jahre alt) nehme jetzt ein paar klagen über eine nichtpolitische oder nichtdenkende jugend zurück.
    ich bin erst durch einen standard artikel drauf gestoßen und bin so froh, von jugendlichen der anderen seite was zu lesen, sehen und hören.

  10. Pingback: Über Terroristen, Strache und eine bessere Welt « polit.x

  11. @ fangen wir bei uns selber an und tun wir das: tu ich. zb. kamera bei einer doku über die fpö. dabei quäle ich mich dann zu so mancher hatschi-veranstaltung und es ist nicht leicht, die handkamera ruhig zu halten, wenn einem ständig die kotze hochkommt… ps. aber du hast schon recht. vielleicht sollt ich was kurzes zum wahlkampf machen. einfach einen zusammenschnitt seiner letzten wien-wahl-abschlussrede mit entsprechendem kommentar auf youtube stellen oder so. na-c spricht dann halt für sich selbst. oder gegen sich…

  12. du kannst es so nennen. das hier ist mein wohnzimmer, da steht beim eingang ein unfreundlichkeits-o-meter, wenn das anschlägt wandert der kommentar mit etwas verzögerung in den mist. so ist das bei mir zuhause.

  13. klar bringt der bub da was auf den punkt, schreit raus, was viele altersgenossen fühlen. hiphop ist da ein guter puffer. allerdings ist die wahl der künstlerische ästhetik auch eine aussage, ganz abgesehen vom inhalt. man könnte dem strache auch anders eine gewaltige watschen verpassen, ohne diese merkwürdigen gewaltphantasien. damit würde man sich nämlich auf eine höhere stufe stellen als unser aller „lieblings“politiker (zb. ironie). ich bin müde von dieser patriachalen ästhetik. begeistert mich nicht, egal, wie alt oder jung der macher ist. ich glaube, die zukunft liegt ganz woanders.

  14. Auch ich bin begeistert von diesem Song. Man spürt die Wut, man fühlt sich froh, dass dieser 15jährige so wortgewaltig artikuliert. Alleine dafür gebührt ihm schon sehr, sehr großes Lob.

    Dass das Video keine Aufforderung zur Gewaltanwendung ist, versteht sich von selbst. Aber trotzdem finde ich, dass vor allem das Herumfuchteln mit dem Messer nicht wirklich nötig gewesen wäre, und dem Ganzen somit einen unpassenden „Gangsta-Style“.

    Aber ich bin froh (vor allem auch aufgrund der FALTER-Titelstory), dass jetzt einmal von der anderen Seite berichtet wird. Nicht nur von der großen Anzahl an Rechtswählern bei den Jugendlichen, sondern auch von solchen Jugendlichen!

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