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Das böse Geschäft mit dem guten Gewissen

Scannen00012Das österreichische Wirtschaftsmagazin trend hat mich interviewt und eine kritische und gut recherchierte Titelgeschichte zum Thema „Corporate Social Responsibility“ verfasst.

Das Schöne daran: Anders als die meisten Publikationen der letzten Zeit kommt der Artikel ohne den krampfhaften Versuch aus, an der Selbstbeweihräucherung der Konzerne auf Teufel komm raus (und an der Realität vorbei) was Gutes zu finden. Keine Hybridauto-Hymnen und keine LOHAS-Euphorie. Auch Labels wie das der Rainforest-Alliance, die Chiquita, Kraft Foods & Co. als „fair“ zertifiziert (ich nenne das Fairtrash) werden als „billiger Ausweg“ erkannt. Bravo!

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Kein Experte für Gewissensfragen

Gestern habe ich in Duttendorf bei Ach (da fährt man gern hin!) einen Vortrag über das Schwarzbuch Markenfirmen gehalten. Davor hat mich die Braunauer Rundschau interviewt:

Achten Sie in Ihrer näheren Umgebung besonders auf die Marke?
Ich hab in meinem Freundeskreis zum Glück keine wandelnden Litfass-Säulen, die sich als Gratiswerbefläche für Logos zur Verfügung stellen, und den Leuten aufs Etikett am Gnack schauen tu ich üblicherweise nicht.
Stellen Sie sich bitte folgende Situation vor: Erstes Date mit der Traumfrau und sie trägt eine schicke Adidas-Jacke. Was machen Sie?
Ich versuch sie dazu zu kriegen sie auszuziehen.
Haben Sie das Gefühl, die Welt ein Stück weit verbessert zu haben?
Das wechselt täglich, oder? Manchmal legt man sich abends ins Bett und denkt: Es war ein Scheißtag. Und manchmal glaubt man die Welt ein Stück weit verbessert zu haben, weil man gut gekocht, gut geredet, guten Sex gehabt oder ein gutes Buch geschrieben hat.
Gerade bei Kindern und Jugendlichen sind Markenprodukte oft ein Muss. Wie kann man dem Marken-Kult entgegenwirken?
Wenn sie wirklich glauben dass das ein Muss ist, sollte man ihnen vielleicht sagen dass das nicht stimmt. Man muss nämlich gar nichts und darf ruhig selber denken und sich zum Beispiel seine Freunde nach Kriterien wie Zuneigung, Interesse, Solidarität, Großzügigkeit usw. aussuchen.
Konkrete Handlungstipps?
Das beste ist immer, gemeinsam mit anderen etwas zu machen. Man kann zum Beispiel in eine Einkaufsstraße gehen und dort die KundInnen über die kriminellen Praktiken der Konzerne informieren.
Was kann ich überhaupt noch kaufen ohne hinterher ein schlechtes Gewissen zu haben?
Ich bin Journalist und nicht Pfarrer, also kein Experte für Gewissensfragen. Als Journalist sage ich: Kaufen Sie was Sie brauchen, kaufen Sie nicht was Sie nicht brauchen und teilen Sie so viel wie möglich, das macht glücklich.

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„ein wenig heftig“

„Spannend resümiert das Schwarzbuch Öl die erste Halbzeit des Ölzeitalters – von den Anfängen des Petrokolonialismus bis zu ‚Peak-Oil‘, dem Höhepunkt der globalen Ausbeutung“ schreibt die Berliner „tageszeitung“ (taz) in ihrer Weihnachtsausgabe und befindet: „Es ist streckenweise ziemlich süffig geschrieben und knistert vor Spannung. Aber es ist nie unseriös.“ Dem Rezensenten der Financial Times Deutschland hingegen kam das Buch „manchmal arg reportagehaft-flapsig“ daher.

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In feinen Bildern gedacht

Wenn kapitalfreundliche Medien wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrer aktuellen Rezension ein kapitalismuskritisches Machwerk wie das Schwarzbuch Öl nicht ganz so daneben finden, dürfen sie das offenbar nicht allzu deutlich zeigen. Da fehlt dann zum Beispiel die „kulturelle Konfliktdimension“, worin auch immer die bestehen mag. „Als erfahrene und vielgereiste Journalisten haben Thomas Seifert und Klaus Werner zwar einen Blick für diese Konfliktdimension; aber meistens beschränken sie sich auf die Wirtschaft und die Politik.“ Was bei einem Sachbuch über Wirtschaft und Politik ja wirklich erstaunlich ist. Immerhin: „Da gibt es auch genug zu berichten.“ Auch wenn eine Beschreibung der lustigen Hüte der Ölscheiche sicherlich mehr hergemacht hätte. Aber jetzt falle ich „gerade an dieser Stelle in simpelstes Feinbilddenken (sic!) zurück.“

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